18 APRIL 2022 / CODE

Open Legal Lab 2022

Am Open Legal Lab 2022 wurden in interdisziplinären Teams neue digitale Lösungen für das Schweizer Rechtssystem innerhalb von 32 Stunden erarbeitet. Eine Vielzahl spannender Projekte wurden vorgestellt und an zwei dieser Projekte (kombiniert) nahm ich persönlich teil.

Ein interdisziplinärer Hackathon

Der Hackathon startete für mich nach einer Autofahrt über Umwege mit einem gemütlichen Kaffee in der Empfangshalle, wo ich bereits erste spannende Kontakte knüpfen konnte. Auftackt war ein interessanter Austausch über den Digitalisierungsprozess in Gerichten, wobei Lösungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (insbesondere Justitia 4.0) Thema waren. Dann ging es auch bald schon los mit organisatorischen Informatioenn und in wenigen Minuten wurden die vielfältigen Challenges vorgestellt. Für mich waren viele Challenges sehr interessant. Aus fast schon egoistischen Gründen (als grosser Twitter-Konsument) war für mich der Twitterbot, der BGEs teilt in den Favoriten. Doch auch mein grosses Interesse für KI schwang mit, musste mit der Erkennung von Textbausteinen konkurrieren und gegen meine Frontend-Motivation für einen Anzeigegenerator gegenhalten. Schlussendlich schlossen sich drei meiner Favoriten zusammen: Der Twitterbot wurde mit durch KI erzeugter Zusammenfassungen und den Textbausteinen kombiniert. Die Wahl war somit leicht.

Unser Projekt: Ein zusammenfassender Twitterbot

Der Twitterbot sollte eigentlich nur ein Nebenprojekt sein. Ein Quick-Win sozusagen. Ein Quick-Irrtum, wie sich herausstellte. So verbrachten wir beinahe den gesamten ersten Tag (um genau zu sein bis ca. 22.00 Uhr) mit dem Testen verschiedenen KIs. Leider brachte keine der Tools mit den aktuellen Experimenten die gewünschten Lösungen (nach dem ich mich nach dem Hackothon weiter mit diesen Modellen auseinandergesetzt habe, habe ich das Gefühl, dass mit etwas mehr Zeit sehr zuverlässige Resultate erreichbar gewesen wären). Als wir dann am Abend mit dem Twitterbot begannen stand die erste Version in R auch bereits in den ersten zwei Stunden. Nun versuchten wir diesen in NodeJS umzuschreiben, um eine Serverless-Function laufen zu lassen. Dort kamen aber bereits die ersten Probleme. Die Abrufe der BGer-Webseite wurden plötzlich abgewiesen. Wir versuchten verschiedene Clients, versuchten einen Browser mit Headers zu simulieren, doch nichts wollte mehr. Mit C# funktionierte es aber plötzlich wieder. Wir schreiben den Bot also erneut neu, da auch mit C# Serverless-Functions möglich waren. Da Martin ohnehin schon Erfahrung mit Azure mitbrachte stellte sich dies auch als beste Entscheidung heraus. Doch plötzlich wurden auch die Requests des C#-Bots abgewiesen. Ich versuchte deshalb den Bot nochmals neu aufzusetzen und zwar mit einem Headerless Browser (Puppeteer). Glücklicherweise war vor Abschluss dieser zweiten NodeJS-Lösung der C# Bot doch wieder funktionstüchtig und konnte finalisiert werden. Aufgrund des (für den Hackathon zu langen und komplizierten) Prozesses, einen Twitter-API-Key zu bekommen, verwendeten wir den Dienst IFTTT. Nun läuft der Twitterbot und die IFTTT-Kosten haben wir uns für das erste Jahr aufgeteilt. Schlussendlich ein Erfolg, doch definitiv kein leichtes Seitenprojekt, wie ursprünglich angenommen.

Die Resultate

Die Ergebnisse des Open Legal Labs 2022 wurden am Montag, 28. März 2022, ab 15 Uhr am Magglinger Rechtsinformatikseminar in der Aula der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen präsentiert. Sämtliche Infos über die Präsentation unserer Projektes, die Repos usw. können unter dem folgenden Link abgerufen werden: iusable.ch/bge-twitterbot